Auslandstierschutz

In welche Richtung sollte sich der Auslandstierschutz in Zukunft entwickeln?

Seit über einem Jahrzehnt ist der Tierschutz im europäischen Ausland zunehmend aktiv geworden. Was wurde in dieser Zeit erreicht?
In vielen Ländern säumen immer noch so viele kranke und hungrige Straßenhunde das Landschaftsbild wie zuvor.

Einige dieser Länder sind zunehmend aggressiv gegenüber Tierschützern aus dem Ausland, die die dortigen Zustände öffentlich anprangern. Verständlich, sehen sie sich doch um ihre Chance gebracht, selbst aktiv zu werden oder mit diesen Organisationen zusammen zu arbeiten.

Das Ziel sollte sein, mit diesen Ländern zusammen zu arbeiten, und sie bei einer Poulationseindämmung der Hunde zu untestützen.

Nur so kann auf Dauer das Problem mit den leidenden Hunden und Katzen gelöst werden.

Was getan werden sollte

Tierschutzgelder, die von der EU gezahlt werden, müssen auch dort ankommen, wo sie für den Tierschutz gebraucht werden, und nicht wegen der örtlichen Korruption zweckentfremdet verschwinden.

Transparenz sollte das Motto des Tierschutzes sein, Euch sollten sachlich fundierte Informationen und nicht grausige Bilder vorgelegt werden. Eine Emotionalisierung des Tierschutzes ist nicht sinnvoll, wenn auch meistens kaum vermeidbar.

Bei einer rein rationalen Betrachtung könnten alle verstehen, dass der Tierschutz im Ausland in seiner derzeitigen Form langfristig keine Änderung erwirken kann, wenn immer nur Hunde in andere Länder exportiert werden.

Die Zielsetzung sollte sein, die Tierpopulation in den betroffenen Ländern auf Dauer einzudämmen, und nicht bei dem sinkenden Boot mit tausenden Lecks immer wieder ein neues Loch zu stopfen, während gleichzeitig zahllose neue Lecks entstehen.

Das Fangen und Töten der Straßenhunde hat die Hundepopulation nicht verringert. Einerseits wird in den Haushalten immer Nachschub erzeugt, und andererseits steigt die Überlebenschance der Welpen auf der Straße an, da diesen Tieren durch das Wegfangen von Hunden mehr Futter zur Verfügung steht.

Auch das Fangen und Wegsprerren in Tierheime ist keine tierschutzkonforme Lösung, da diese innerhalb kurzer Zeit voll sind, und sich dort durch den Platzmangel und die unzureichende medizinische Versorgung (Personalmangel) rasch Krankheiten ausbreiten und die Hunde aggressiv werden. Zudem steigen die Kosten für solche Tiersammellager von Jahr zu Jahr an.

Tierschutzkonformer und effektiver Lösungsansatz zur Tierschutzproblematik „Straßenhunde“

Die Verfügbarkeit von Futter, Wasser und Unterschlupf limitiert die Anzahl der Hunde in einem Gebiet, es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Zulauf (Geburten / Aussetzen) und dem Abwandern (Vermittlung, Tierheime, Tod, Verbringung ins Ausland) ein.

Die Ursache des Straßenhundeproblems stellt die Vermehrung derselben dar. Die einzige Lösung ist die Kastration der Tiere, sofern diese im Land verbleiben, nur so kann die Population auf Dauer verringert werden.

Dabei ist es besonders wichtig, dass auch die Hunde in den Haushalten eingebunden werden, da die Bevölkerung ungewollten Hunde-Nachwuchs meist einfach „auf die Straße setzt“.

Die Idee ist, die Hunde sollten nach dem möglichst tierschonenden Einfangen zunächst medizinisch versorgt und anschließend kastriert werden, wobei sie durch eine Tätowierung gekennzeichnet und registriert werden.

Nach einer kurzen Regenerationsphase sollten die kastrierten Tiere an den jeweiligen Fangorten wieder freigelassen werden.

Anschließend können sie von Tierschüztern und/oder Hundefreunden vor Ort dauerhaft versorgt werden.

Damit ein solches Projekt funktioniert, ist es essentiell, die jeweilige Stadtverwaltung und den örtlichen Tierschutz aktiv in das Projekt einzubinden.

Ein vorbildliches Projekt dieser Art ist das Projekt „Odessa“ des Deutschen Tierschutzbundes in Odessa, Ukraine.

Wer Interesse hat, wie dieser tierschutzkonforme Ansatz des Deutschen Tierschutzvereins in Odessa funktioniert, kann den Bericht „Zur Tierschutzproblematik der so genannten Straßenhunde im Ausland, Lösungsansätze aus der Sicht des Deutschen Tierschutzbundes e.V.“ unter www.tierschutzbund.de nachlesen.

Das Tierschutz- und Kastrationszentrum in Odessa führt eine Statistik. Die Zahlen werden laufend aktualisiert und können direkt beim deutschen Tierschutzbund erfragt werden.

Auch Katzen werden im Tierschutz- und Kastrationszentrum in Odessa vorübergehend aufgenommen und kastriert. Die Anzahl der Tiere, die kastriert werden, steigt kontinuierlich!